Holunderliebe

Ich habe mich dieses Jahr so richtig ausgetobt und allerlei tolles aus der Holunderblüte gemacht.

Warum eigentlich?

Die Holunderblüte schmeckt nicht nur sehr lecker sondern enthält auch tolle Inhaltstoffe die unserer Gesundheit zuträglich sind.

Dazu gehören:

  • ätherische Öle
  • Bitterstoffe
  • Flavonoide
  • Carotinoide
  • Kalium
  • Vitamin A,B und C
  • Ferulasäure

Dadurch kann die Holunderblüte uns:

  • vor Infekten schützen.
  • den Kreislauf stärken.
  • zum schwitzen bringen (schweisstreibende Wirkung).
  • den Stoffwechsel anregen.
  • sich positiv auf unsere Verdauung auswirken (entblähend).
  • lindernd bei Sonnenbrand wirken.
  • durch die enthaltene Ferulasäure werden freie Radikale abgefangen und so die frühzeitigen Hautalterung vorgebeugt.
  • beim verflüssigen von Schleim helfen und das abhusten erleichtern.
  • Heuschnupfen lindern.

Der schwarze Holunder (Sambucus nigra) wird schon seit Jahrhunderten als “Apotheke“ genutzt und es ranken sich viele Brauchtümer und Mythen um ihn, dazu aber bald mehr, bleibt neugierig 😉

Wichtig ist noch zu Wissen, dass der Holler in den grünen Teilen, der Rinde und den rohen Früchten den Stoff Sambunigrin enthält. Er ist leicht giftig und kann zu Erbrechen, Durchfall und Übelkeit führen. Getrocknet oder gekocht wird dieser Stoff jedoch „unschädlich“ und in den Blüten ist er kaum enthalten. Bei der Verarbeitung der Blüten sollte man jedoch die dicken, grünen Stängel entfernen.

Der Holunder hat auch einen giftigen Doppelgänger den Zwergholunder (Attich), wie immer gilt, wir sammeln nur das was wir 100% kennen und betreiben keinen Raubbau an der Natur. (Nach dem Sammeln würde man nicht erkenne, dass gesammelt wurde)

Es gibt so viele Möglichkeiten die Holunderblüte zu verwenden. Du kannst daraus einen Sirup machen, ein Oxymel ( wie das funktioniert findest du auch hier auf meiner Seite) oder eine Tinktur herstellen, einen Essig oder einen Ölauszug (mit dem Ölauszug kannst du ganz wunderbar deine Haut pflegen) ansetzen, „Hollerküchla“ backen und die Blüten als Tee für die Erkältungszeit trocknen.( wundere dich aber nicht, wenn es in deiner Wohnung dabei riecht, als hätte ein Kater irgendwo hingepinkelt, dass ist normal 🙂 ) Ich habe auch ein tolles, hautpflegendes Hydrolat daraus hergestellt- wie das geht, kannst du in einem meiner Kurse lernen 😉 Und natürlich darf ein Holunderblütengelee nicht im Vorratsraum fehlen. Und nicht zu vergessen, du kannst die Blüte auch einfach in dein Wasser geben und als „Infused water“ genießen!

Du solltest die Blüten auf keinen Fall waschen, da sonst der Blütenstaub verloren geht, der ganz viel Geschmack und Inhaltsstoffe enthält. Lieber die Blüten auf ein helles Tuch legen, und die Insekten raus krabbeln lassen. (Am besten im freien und nicht in eurer Küche ;))

Vom Holunder gibt es auch einige Zuchtformen z.B. den rosa blühenden und rotblättrigen Holunder der im Handel unter dem Namen „Black Beauty“ angeboten wird. Er ist wahrscheinlich wie alle Zuchtformen nicht so heilkräftig wie sein „wilder“ Verwandter, dafür besticht er mit seiner rosa Farbe, die auch Essig, Gelee und Sirup rosa färbt! (Leider verblasst die Farbe mit der Zeit)

So nun nutze am besten die Zeit und sammle dir ein paar Holunderblüten, denk daran, immer achtsam zu sammeln und der Natur genug zu lassen. Außerdem solltest du dich bei der Göttin Holla bedanken 😉 denn schon früher wusste man „vor dem Holunder sollst du deinen Hut ziehen“ ! Und im Herbst stärken wir uns mit den heilkräftigen Beeren!

Zertifizierte Wildkräuterpraktikerin